Podiumsdiskussion: Inflation, Stagflation, Rezession? Versuch eines Ausblicks
Die Inflation klettert auf den höchsten Stand seit 40 Jahren - und das Wirtschaftswachstum schwächelt. Experten debattieren über die Ursachen und Auswirkungen dieser Entwicklung und gehen der Frage nach, was das für unseren Alltag bedeutet.
Mit über 7% stieg die Verbraucherpreisinflation in Deutschland im Frühjahr 2022 auf den höchsten Wert seit mehr als 40 Jahren. Und zumindest kurzfristig scheint keine Besserung in Sicht. Zeitgleich kam es, u.a. infolge der durch die SARS-CoV-2-Pandemie unterbrochenen Lieferketten und des Krieges in der Ukraine, zu einer erheblichen Eintrübung des Wirtschaftsklimas. In ihrem Gemeinschaftsgutachten gehen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von nur noch 2,7% (statt ursprünglich 4,8%) in 2022 aus. Der Aufschwung wird für 2023 erhofft. Schon heißt es, Deutschland drohte u.U. gar eine Stagflation, d.h. ein Szenario, in dem das Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig hoher Inflation einbricht.
Die EZB reagiert weiterhin ausgesprochen zögerlich. Zwar wird eine Normalisierung ihrer Geldpolitik für die zweite Jahreshälfte erwartet, doch nach Ansicht vieler Fachleute kommt dies (viel) zu spät. Und auch die Bundesregierung verfällt in fiskalpolitischen Aktionismus, doch vermag das kaum den aus der Inflation erwachsenden, massiven Kaufkraftverlust zu kompensieren. Welche Bedeutung haben all diese Entwicklungen für unseren Alltag?