Die Rohstoffe im Baugewerbe werden immer knapper, gleichzeitig machen die Bau- und Abbruchabfälle mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens in Deutschland aus (Stand 2019). Das diesjährige Sonderthema der NordBau „Ein zweites Leben für Baustoffe – Recycling im Hoch- und Tiefbau“ legt in diesem Sinne den Fokus auf den verantwortungsvollen Umgang mit den knapper werdenden Ressourcen.
Die Sonderschau entstand auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Digitalisierung Schleswig-Holstein und in enger Zusammenarbeit mit der TH Lübeck und zahlreichen Verbänden. Gemeinsam zeigen sie Möglichkeiten auf, wie Rohstoffsicherung, Verwendung regionaler Baustoffe, Vermeidung von Sondermüll und auch Chancen des Recyclings gelingen kann. Dazu TH Lübeck Professor Dr. Helmut Offermann: „Von allen Wirtschaftszweigen fallen am Bau die meisten Abfälle an. Deshalb müssen wir die Chancen des Recyclings nutzen. Wenn wir ressourcenschonend bauen wollen, müssen wir uns auch über die Lebensdauer von Baustoffen Gedanken machen. Der Wunsch nach neuen Baustoffen ist dabei nur eine Seite der Medaille, deponieren eine andere! Regionale Baustoffe, die aufbereitet werden, könnten der Weg in die Zukunft sein. Dazu müssen Bauherren bewusst regionale Baustoffe wählen und Baustoffhersteller trennbare Stoffe anbieten.”
Anton Brodmann, Mitarbeiter im Fachbereich Bauwesen der TH Lübeck, ist neben Prof. Offermann und Andrea Schauließ ebenfalls für die Betreuung des Messestandes in Neumünster zuständig. Im Interview mit Theresia Lichtlein erklärt Brodmann was es mit dem nachhaltigen Lagerhaus auf sich hat - welches auf dem Messegelände zu finden ist - und warum Kork, Holz und Moos für das Haus im Patchwork Stil zusammengesetzt sind.