Die Landwirtschaft hat das Potenzial vom Treiber des Klimawandels zu einem Teil der Lösung zu werden. Um dieses Potenzial zu entfalten, braucht es Kooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft. Genau diese Zusammenarbeit fördert die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH). Daher ist es kein Zufall, dass die gemeinnützige EKSH gemeinsam mit der Technischen Hochschule Lübeck (TH Lübeck) und der Westhof Bio-Gemüse GmbH & Co. KG zu Besuch im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein war. Alle vier Institutionen arbeiten künftig gemeinsam an der Erreichung einer klimafreundlicheren Landwirtschaft, indem sie forschend, partnerschaftlich oder fördernd mitwirken.
Nach einer kurzen Begrüßung steigt Dr. Ole Lamp, Fachbereichsleiter Rinderhaltung der Landwirtschaftskammer SH, direkt ins Thema ein: „Die globale sowie deutsche Landwirtschaft ist eine bedeutende Quelle von Treibhausgasen. Neben den Gasen aus der tierischen Verdauung kommen dazu allerdings indirekte Emissionen in anderen Ländern, welche durch Futtermittelimporte entstehen sowie erhebliche Emissionen aus der Produktion von Düngemitteln und der Produktion und Verbrennung von Kraftstoffen.“ Die Emissionen aus dem Energiebereich stammen derzeit meist aus fossilen Quellen und lassen sich über den Primärenergiebedarf der Produkte analysieren.
Landwirtschaft der Zukunft
An der TH Lübeck wird daher künftig erforscht, wie eine post-fossile Landwirtschaft aussehen kann. FARMfuture heißt das neue Forschungsprojekt, welches demonstrieren soll, wie mit Hilfe eines landwirtschaftlichen Energie- und Stoffstrommanagements ein Verzicht auf fossile Energie umgesetzt werden und so ein positiver Beitrag zur Treibhausgasreduktion in der Landwirtschaft geleistet werden kann. Als Beispiel dienen ein großer ökologisch wirtschaftender Gemüsebaubetrieb der Westhof Bio-Gemüse Gruppe sowie der konventionelle Milchvieh- und Futterbaubetrieb der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
„Aus unserer Sicht ist Landwirtschaft prädestiniert für den Einsatz von erneuerbaren Energien,“ erklärt Professor Maximilian Schüler der TH Lübeck, „im Projekt wollen wir auf den beteiligten Höfen ausrechnen, wie eine betriebliche Energieversorgung ohne fossile Energieträger aussehen kann und setzen dabei auf die Verbesserung der Energieeffizienz durch intelligente Kombination von innovativen Energieverbrauchern und Energiespeichern. Am Ende wollen wir zeigen, wie eine Landwirtschaft der Zukunft in Schleswig-Holstein aussehen kann.“