Praxis statt Theorie: TH Lübeck Auszubildende ist beste ihres Fachs

Von der Theorie zur praktischen Ausbildung an die Technische Hochschule Lübeck: Olivia Golms findet als Chemielaborantin ihren Traumjob

Drei Personen auf einem Bild, sie halten Urkunden vor sich und lächeln

Drei ausgebildete Chemielaborant*innen unter sich: Prof. Manfred Rößle, die Prüfungsbeste in ihrem Ausbildungszweig, Olivia Golms und Diplom Ingenieurin Meike Mohr-Pape. Foto: TH Lübeck

3 Menschen sitzen am Tisch und unterhalten sich

Prof. Manfred Rößle, Meike Mohr-Pape und Olivia Golms im Gespräch. Foto: TH Lübeck

Von Bremerhaven über Halle nach Lübeck: Ein praktischer Neuanfang 

Olivia Golms, ursprünglich aus Bremerhaven, wagte nach einem theoretisch geprägten Physikstudium in Halle einen Neuanfang in Lübeck. Im Prinzip kenne ich schon ganz Deutschland, da ich viele Studiengänge vor meiner Ausbildung ausprobiert habe, sagt die 27-Jährige. Angefangen hat Olivia Golms in den Geisteswissenschaften, dann war irgendwann für sie klar: die Arbeitsweise passte nicht zu ihr.
Die Suche nach einer praxisnahen Ausbildung führte sie nach Norddeutschland, wo eine Anzeige der TH Lübeck ihr sofort ins Auge fiel. Mir war wichtig, in einer öffentlichen Einrichtung zu lernen und viele Möglichkeiten zum Ausprobieren zu haben. Besonders die Möglichkeit selbstständig zu arbeiten und nicht nur Aufträge abzuarbeiten, hat mich überzeugt, sagt Golms.

Spitzenleistung mit Vorbildfunktion

Ein großes Ziel hatte Olivia Golms dabei stets vor Augen: Den Frauenanteil bei den Bestenehrungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu erhöhen. Auf dem Weg dorthin habe ihr vor allem das praktische Arbeiten im Labor am meisten Spaß gemacht. Das zeigte sich auch in den Noten. Mit beeindruckenden 93 Punkten in der Abschlussprüfung und jeweils 98 und 99 Punkten in den praktischen Prüfungen wurde sie 2025 Prüfungsbeste im IHK-Einzugsgebiet Lübeck. Besonders das eigenständige Herstellen von Präparaten und die Arbeit in der organischen Chemie begeisterten sie.

Ausbildung mit Teamgeist

Olivia lobt die Ausbildung an der TH Lübeck: Die Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Wir werden wirklich toll ausgebildet und können immer nachfragen – bei den Ausbilder*innen oder bei anderen Azubis aus höheren Lehrjahren, sagt Golms. Das eigenständige Arbeiten, das Anpassen von Mengen und das Auswerten von Ergebnissen im Labor haben ihr besonders gefallen.
Die Ausbilderin von Olivia Golms, Meike Mohr-Pape weiß, wie die Azubis sich von anderen Betrieben unterscheiden: Wenige Ausbildungsbetriebe haben so einen großen analytischen Gerätefuhrpark wie wir. Dadurch bekämen die Auszubildenen einen besonders breiten Einblick in die Arbeit als Chemielaborant*in. 

Kaffee schwenken wie im Pharmazielabor

Es liegt in unserer DNA, dass wir nicht nur gute Studierende hervorbringen, sondern auch die Azubis hervorragend ausbilden, sagt der Dekan des Fachbereichs Angewandte Naturwissenschaften, Professor Manfred Rößle. Wie es auch anders geht, kann er aus eigener Erfahrung berichten. In meiner Laborantenausbildung in einem Pharmazielabor wurde ich zum Profi darin, wie man Magnesium titriert. Dabei wird tropfenweise eine Maßlösung zu einer Probelösung in einen Kolben gegeben und dieser dann geschwenkt. Ich schwenke heute noch meinen Kaffee so, sagt Rößle. 

Nächster Schritt: Berufseinstieg bei Eurofins

Nach ihrem erfolgreichen Abschluss startet Olivia nun bei Eurofins in Hamburg im zentralen Probeneingang. Besonders reizt sie dort die Schnittstelle zwischen administrativen Aufgaben und der Laborpraxis. Schon während der Ausbildung habe ich gern am Computer gearbeitet und Proben ausgewertet, berichtet sie.

Wie läuft die Ausbildung zur Chemielaborant*in ab? 

Die Ausbildung Chemielaborant*in dauert dreieinhalb Jahre. Einige Auszubildende nutzen die Möglichkeit die Zeit zu verkürzen und schließen abhängig von ihren Noten schon nach drei Jahren ab. In der Ausbildung lernen die angehenden Chemielaborant*innen zum Beispiel, wie sie anorganische und organische Stoffe auf ihre Zusammensetzung analysieren können, sie planen Versuchsabläufe, bauen die benötigten Geräte auf, stellen Präparate her, setzen Computer zur Gerätesteuerung, Datenerfassung-, -verarbeitung und -weitergabe ein. Nach der Ausbildung arbeiten Chemielaborant*innen in Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslaboratorien von Industrie und Hochschulen, in der medizinischen Analytik, im Umweltschutz oder auch in Materialprüf- und Untersuchungsämtern.

Ausbildung an der TH Lübeck

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Sandra Fähnrich
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