Labor für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik - SiWaWi
Die Versuchs- und Ausbildungskläranlage Reinfeld ist auf dem Gelände der Kläranlage Reinfeld (Kreis Storman) untergebracht. Die Anlage wurde den Fachhochschulen Lübeck und Kiel vom Land Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt und ist nun Bestandteil des Labors für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Technischen Hochschule Lübeck. Aktuell wird die Anlage um Module einer sog. 4. Reinigungsstufe erweitert (Link zum neuen Projekt). Die Anlage ist dauerhaft mit einem Meister und einem PostDoc (Teilzeit) besetzt.
Die Anlage stammt ursprünglich aus dem inzwischen abgeschlossenen Dringlichkeitsprogramm des Landes Schleswig-Holstein zur Verbesserung der Nährstoffelimination bei den größten Kläranlagen des Landes zur Entlastung von Nord- und Ostsee.
Der Betrieb der VAK Reinfeld wurde im Sommer 2006 aufgenommen und im am 31. Mai 2007 offizielle eröffnet.
Die Anlage besteht aus verschiedenen Modulen: Belebungskaskade, Tropfkörper, Absetzbecken, Sandfilter, Reaktionsbecken, Lamellenabscheider. Diese können auf verschiedene Weise miteinander kombiniert werden, so dass eine flexible Prozessgestaltung ermöglicht wird. Der Regelbetrieb erfolgt nach dem Belebtschlammverfahren mit vorgeschalteter Denitrifikation.
Es handelt sich um eine Anlage im halbtechnischen Maßstab, die mit vorgeklärtem kommunalem Abwasser der benachbarten Kläranlage Reinfeld beschickt wird (etwa 0,5 bis 2,0 m³/h ; entspricht etwa 100 Einwohnerwerten). Die VAK ist vollständig mit einer online-Analytik und einer entsprechenden Steuerung ausgestattet. Hierdurch lassen sich alle relevanten Abwasserparameter im Zulauf, in der Belebungskaskade und im Ablauf überwachen. Grundlage hierfür ist ein Prozessleitsystem, dass auf die Bedürfnisse der VAK zugeschnitten ist.
- Ziele und Ausbildung
Ziele der Versuchs- und Ausbildungskläranlage sind:
- Ausbildung von Studierenden
- Aus- und Weiterbildung von Ingenieuren sowie Ver- und Entsorgern
- Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft und des Gewässerschutzes
- Optimierung von Kläranlagen
- Forschung und Technologietransfer
- Wahrnehmung der Aufgaben einer Prüfstelle
Studierende der Studiengänge Bauingenieurwesen (Bachelor und Master), Umweltingenieurwesen sowie Environmental Engineering (Bachelor, Kooperation mit der East China University of Science and Technology, Shanghai) werden in die theoretischen Grundlagen der Abwasserreinigung eingeführt. Dabei werden die technischen Elemente einer Kläranlage in ihrer Funktion und Wirkungsweise erläutert und durch die Besichtigung vor Ort in der praktischen Anwendung verstanden (Exkursion).
Die Untersuchung von abwassertechnischen Parametern erfolgt im Labor der VAK. Dadurch kann der Ist-Zustand sowohl der VAK als auch der Kläranlage Reinfeld unmittelbar erfasst werden. Im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten sowie Studienarbeiten werden spezielle Versuche in der VAK durchgeführt. Dabei kann die Kläranlage an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht werden, ein Zustand, der bei einer Gemeindekläranlage nicht zu verantworten wäre. Die meisten dieser Arbeiten sind in Forschungs- und Entwicklungs-vorhaben des Labors eingebunden, so dass die Studierenden dadurch zum wissenschaftlichen Arbeiten angeleitet werden. Neben den Abschlussarbeiten engagieren sich die Studierenden auch als studentische Hilfskräfte in den Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Labors. Sie können dadurch nicht nur ihre im Unterricht gewonnenen theoretischen Kenntnisse vertiefen, sondern auch die Finanzierung ihres Studiums absichern. - Grafiken
- Grafikbeschreibungen
Bild 1: Prozessleitsystem
Das Bild zeigt die grafische Benutzeroberfläche eines Prozessleitsystems, wie es typischerweise in einer Kläranlage verwendet wird. Zu sehen ist eine schematische Darstellung mit mehreren rechteckigen Feldern, die verschiedene Becken und Stationen repräsentieren. Es gibt zahlreiche Anzeigenfelder, Messwerte, Schalter und Flussrichtungen, die durch Pfeile dargestellt werden. Die Struktur ist in verschiedene Abschnitte wie „Gebläse“, „Zulauf“, „Rezikulation“ und „Rücklaufschlamm“ unterteiltBild 2: Fließschema Kläranlage
Das Bild zeigt ein detailliertes Fließschema einer Kläranlage. Es sind verschiedene Becken, Rohre und Messpunkte eingezeichnet, die durch Pfeile miteinander verbunden sind. Die einzelnen Stationen sind mit Bezeichnungen und Zahlenwerten versehen. Eine Legende erklärt die verwendeten Symbole. Das Schema dient zur Veranschaulichung des gesamten Reinigungsprozesses von der Vorklärung bis zur Nachklärung.Bild 3: Messdaten und Zeitreihen
Das Bild besteht aus drei übereinander angeordneten Diagrammen. Sie zeigen verschiedene Messwerte (wie Zulauf, Rücklaufschlamm, Gebläseleistung, Konzentrationen von TN, NH4-N, NO3-N, CSB) im Zeitverlauf über mehrere Tage. Die X-Achse stellt die Zeit dar, die Y-Achsen verschiedene Messgrößen. Die Diagramme dienen der Auswertung und Überwachung von Betriebsdaten.








