Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktionen im Beton Veranstaltungswoche zur DAfStb-Richtlinie

Unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Iris Marquardt, Fachbereich Bauwesen der Technischen Hochschule Lübeck, findet auch in diesem Jahr eine Veranstaltungswoche zur Alkali-Richtlinie an der Materialprüfanstalt Schleswig-Holstein (MPA S-H) in Lübeck statt.

Alkaliwoche an der MPA – Verpflichtende Ringversuche und Petrographie-Übungen. Foto: TH Lübeck

Alkaliwoche an der MPA – Verpflichtende Ringversuche und Petrographie-Übungen. Foto: TH Lübeck

In der Veranstaltungswoche, vom 26.02. – 28.02.2020, dreht sich wieder alles um schädigende Alkalireaktionen im Beton und natürlich um vorbeugende Maßnahmen. Die für Prüfer und Prüferinnen, Überwacher/ Überwacherinnen sowie Zertifizierer von Gesteinskörnungen mit Alkaliempfindlichkeitsklassen verpflichtende und jährlich wiederkehrende Veranstaltung zeigt einmal mehr, wie fachlich breit gefächert das Bauingenieurwesen an der TH Lübeck aufgestellt ist und wie weitreichend die Kompetenzen thematisch gegliedert sind.

Das Team von TH-Professorin Iris Marquardt hat diese Schulungswoche eigenverantwortlich organisiert. Da alle anerkannten Stellen in der Bundesrepublik Deutschland, die eine Verwendung von Gesteinskörnungen mit Alkaliempfindlichkeitsklassen überwachen, zu einer Teilnahme an diesen Schulungsmaßnahmen in Lübeck und den damit verbundenen Ringversuchen verpflichtet sind, werden wiederweit mehr als 100 Teilnehmenden aus dem gesamten Bundesgebiet zu der Schulungswoche in der MPA S-H an der Bessemer Straße auf dem Campus der TH Lübeck erwartet.

Dazu hat der Deutsche Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) in einer neuen Stellungnahme vom Oktober 2019 über die „Regelungen zur Vermeidung von Schäden durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion in Beton“ die Verpflichtung für Qualifizierte Prüfstellen mit Prüfkompetenz explizit herausgestellt, um „die Bauwerksicherheit und das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit von Bauprodukten bei allen am Bau Beteiligten weiterhin sicherzustellen“. Auf der Grundlage der Alkali-Richtlinie empfiehlt der DAfStb, … dass sich die Qualifizierten Stellen verpflichten, an der jährlichen Weiterbildung der MPA Schleswig-Holstein (Alkali-Woche) und am Erfahrungsaustausch teilzunehmen. Eine Prüfstelle gilt erst als Qualifizierte Prüfstelle mit Prüfkompetenz nach Alkali-Richtlinie, wenn u.a. die Bescheinigung der MPA Schleswig-Holstein über die Einhaltung der Kriterien und die Teilnahme an den Prüfungen an Gesteinskörnungen mit Opalsandstein einschließlich Kieselkreide und Flint vorliegen.

Der erste Teil des Schulungsprogramms am Mittwoch folgt der DAfStb-Richtlinie über „Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion im Beton nach der Alkali-Richtlinie (AlkR) und der Prüfung der Alkaliempfindlichkeit von Gesteinskörnungen nach Alkali-Richtlinie in den Abschnitten 4.2, 4.3 und 4.4. Das ist der verpflichtende Teil für alle Fremdüberwacher und dient mit Vorträgen über geänderte bauordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, Schnellprüfverfahren und Petrographie-Übungen und Kochversuchen von Opalsandstein nach AlkR dem Informations- und Erfahrungsaustausch.

Im zweiten und dritten Block erfolgt die Schulung der Prüfstellen, die für werkseigene Produktionskontrollen verantwortlich sind. Dazu gehören die Baustoffüberwachungsverbände BAU-ZERT e.V. mit Sitz in Berlin sowie der BÜV Nord e.V. mit Sitz in Hamburg. In beiden Blöcken wird u.a. über die Entwicklung der Alkali-Richtlinie des DAfStb informiert. Des Weiteren werden Prüfungen zur Alkaliempfindlichkeit von Gesteinskörnungen nach Alkali-Richtlinie mit entsprechenden Übungen durchgeführt sowie Petrographie-Übungen und Kochversuche „Opalsandstein nach AlkR“. In den Nachmittagsveranstaltungen erfolgen die Auswertungen der Petrographie-Übungen.

Weitere Informationen zur Alkali-Woche
Materialprüfanstalt Schleswig-Holstein
TH Lübeck, Labor für Baustoffe
Bessemer Straße 7, Raum 3-0.14
Tel.: (0451) 300-5731, Fax: (0451) 300-5602
E-Mail: iris.marquardt(at)th-luebeck.de