Hoch hinaus mit Hochdruck: Praxisnah studieren mit Minimax und der TH Lübeck

Wie sich theoretisches Wissen in reale Anwendungen übersetzen lässt, zeigt Jaro Pöschmann, Student der Physikalischen Technik an der Technischen Hochschule Lübeck. Aktuell absolviert er sein Praktikum bei der Minimax Fire Solutions International GmbH (MFSI) in Bad Oldesloe, wo er auch seine Bachelorarbeit schreibt.

Zwei Männer, einer mit gelber Jacke und einer mit schwarzer Regenjacke

Jaro Pöschmann und Professor Ulf Lezius bei der Übung in Sachsen-Anhalt. Foto: Minimax Fire Solutions International GmbH

Eine Löschanlage

Die gesamte Anlage. Foto: Minimax Fire Solutions International GmbH

Eine Löschturbine von nahem

Die Anlage aus nächster Nähe. Foto: Minimax Fire Solutions International GmbH

Löschturbinen-Strahl

Der Verlauf der Strahls. Foto: Minimax Fire Solutions International GmbH

Ein Einstieg mit Perspektive

Pöschmann wurde auf die MFSI aufmerksam, als er auf einer hochschulinternen Informationsplattform eine Ausschreibung für ein kombiniertes Praktikum mit anschließender Bachelorarbeit entdeckte. Ansprechpartner war Jan Jucknies, Talent Manager der MFSI, der die enge Verbindung zur Hochschule seit Jahren mitgestaltet.

Wir freuen uns immer, wenn wir die Fachkräfte von morgen aktiv fördern und ihnen Einblick in den Arbeitsalltag nach dem Studium bieten können, sagt Jan Jucknies. Sie lernen so habhaft kennen, wie ihr erlerntes Wissen in der Praxis Anwendung findet – und wir können uns als zukünftiger Arbeitgeber in Position bringen.

Messungen mit 6.500 Litern pro Minute

Im Zentrum von Pöschmanns Arbeit im Studiengang Physikalische Technik steht die Hochleistungslöschturbine MXOne. Im Brandfall ermöglicht sie den gezielten Einsatz von Wasser, Schaum oder Wassernebel aus sicherer Entfernung mit hoher Präzision und einer Wurfweite von über 100 Metern. Für die nächste Turbinen-Generation entwickelt der Student eine Software, mit der Einsatzbedingungen simuliert und visualisiert werden können.

Das Ziel: Eine Anwendung mit grafischer Oberfläche, die nach Eingabe von Druck und Einstellwinkel die Flugbahn des Wasserstrahls berechnet – inklusive Auftreffpunkt und Scheitelhöhe. Damit das Programm zuverlässige Ergebnisse liefert, braucht es reale Messdaten.

Praxistest im Blaulichtmuseum

Gesagt, getan: Mitte Juli reisten Vertreterinnen und Vertreter der MFSI und der TH Lübeck nach Beuster in Sachsen-Anhalt. Das Gelände des Blaulichtmuseums bot ideale Bedingungen – viel Platz, eine stabile Wasserversorgung und die Möglichkeit, 76 Messungen mit 14 Einstellwinkeln und acht verschiedenen Drücken durchzuführen.

Die Löschturbine schießt mit bis zu 6.500 Litern pro Minute, sagt Pöschmann. Das geht nicht einfach so am herkömmlichen Löschwasseranschluss. Jede Konfiguration wurde sorgfältig dokumentiert – mit Foto- und Drohnenaufnahmen sowie paralleler Datenerfassung.

Trotz widriger Wetterverhältnisse mit Regen und Wind zeigen die ersten Auswertungen vielversprechende Ergebnisse: Ich bin guter Dinge, dass ich alle Ableitungen vornehmen konnte, die ich nun zur weiteren Analyse der Ergebnisse brauche.

Starke Verbindung zwischen Hochschule und Praxis

Auch Ulf Lezius, Professor für Mess- und Regelungstechnik an der TH Lübeck und Betreuer der Bachelorarbeit, war beim Versuchstag vor Ort:
Ich bin begeistert, dass Jaro sich so in die Materie eingearbeitet hat. Es ist toll zu sehen, wie Forschung und Praxis hier miteinander interagieren und gemeinschaftlich am Ende ein Ergebnis entsteht! Das ist auch für mich als alter Hase im Fach immer wieder aufregend. Minimax und die TH Lübeck verbindet schon seit einigen Jahren eine fruchtbare Kooperation – ich hoffe, dass wir diese künftig gemeinsam gezielt ausbauen werden!