In den nächsten Jahren dürfte diese Zahl weiter steigen. Das liegt vor allem am Engagement der beteiligten Personen, aber auch an zwei Einrichtungen, die sowohl Promovierende und Betreuende als auch Promotionsinteressierte unterstützten: Das Promotionszentrum der TH Lübeck und das Promotionskolleg Schleswig-Holstein.
Promotionszentrum bietet Beratung und Begleitung vor Ort
Das Promotionszentrum auf dem Campus der TH Lübeck bietet seit seiner Gründung im Jahr 2023 Beratung und Begleitung für alle Phasen dieses vielseitigen Karriereweges direkt vor Ort. Unser Promotionszentrum hat sich in kurzer Zeit zu einem unverzichtbaren Partner im Netzwerk Promotion an unserer Hochschule entwickelt
, so Prof. Karen Cabos, Vizepräsidentin für Forschung und Internationalisierung. Promovierende, Promotionsinteressierte und Betreuende erhalten hier gebündelt an einem Ort alle wichtigen Informationen, die sie für die Vernetzung und Kompetenzentwicklung in dieser wichtigen Karrierephase benötigen.
Neben individueller Beratung sind es vor allem die passgenauen Qualifizierungsangebote und Netzwerkveranstaltungen, mit denen die Promovierenden unterstützt werden.
Promotionsrecht des Promotionskolleg SH stärkt Schleswig-Holstein
Eine weitere wichtige Aufgabe des Promotionszentrums war von Beginn an die Zusammenarbeit mit dem Promotionskolleg Schleswig-Holstein (PKSH). Das PKSH ist ein Zusammenschluss der sieben staatlichen Hochschulen in Schleswig-Holstein. Mit der Verleihung des Promotionsrechtes am 13.01.2025 durch das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur erhielt das Thema Promotion an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), zu denen auch die TH Lübeck gehört, in Schleswig-Holstein kräftig Rückenwird. HAW-Professor*innen können nun auch erstverantwortlich Promotionen betreuen und müssen nicht mehr individuell für jede einzelne Forschungsarbeit einen passenden Tandempartner an einer Universität finden
, so Dr. Suzanne Czech, Leiterin der Geschäftsstelle des PKSH mit Sitz in Kiel. Mit dieser attraktiven neuen Variante bietet die TH Lübeck Forschenden jetzt neben der bewährten Möglichkeit einer Kooperativen Promotion eine weitere attraktive Variante für diesen spannenden Karriereweg
, ergänzt Rike Ruppenthal vom Promotionszentrum Lübeck. Eine Industriepromotion ist zukünftig sowohl als kooperative Promotion oder auch über das Promotionskolleg möglich.
Erster Promovierender am PKSH von der TH Lübeck
Der erste Doktorand der diese Möglichkeit nutzte stand schon Ende 2024 in den Startlöchern: Niklas Pelka hatte Bauingenieurwesen in Lübeck studiert, während der Masterarbeit praktische Erfahrung bei einem Hamburger Bauunternehmen gesammelt und schnell gemerkt, dass er gern in die anwendungsorientierte Forschung zum Thema Recycling-Beton einsteigen möchte. Die Gründung des PKSH Ende 2024 war für mich zeitlich ein großer Glücksfall, denn ich kann jetzt im eigenen Bundesland Schleswig-Holstein an der TH Lübeck promovieren und gleichzeitig weiter als Bauleiter in Hamburg arbeiten
, sagt er. Seit Januar 2025 beschäftigt er sich nun im Rahmen seiner Promotion am Fachbereich Bauwesen mit ressourcenschonendem Beton zur Gewährleistung einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft im Betonbau – einem Thema, das in Zeiten des Klimawandels eine hohe Relevanz hat und in dieser Form beispielgebend für HAW-Forschung ist.
Mit der Doktorarbeit über sich hinauswachsen
Die Arbeit wird von Prof. Dr.-Ing. Raphael Kampmann (TH Lübeck) und Prof. Dr.-Ing. Stephan Görtz (HAW Kiel) betreut. Projektpartner aus der Praxis ist die Otto Wulff Bauunternehmung. Besonders im Doktorat wachsen junge engagierte Menschen oft über sich hinaus und lösen übermorgen Probleme, von denen wir gestern noch nicht einmal wussten, wie sie zu definieren sind
, hat Raphael Kampmann beobachtet. Das zu begleiten und die Bauingenieure von morgen herauszufordern, um sie zu fördern, ist für mich eine große Freude. Mit dem PKSH wird der Standort Schleswig-Holstein für junge Wissenschaftler*innen jetzt noch attraktiver, da sie jetzt noch leichter die Möglichkeit haben, unsere praxisnahe und angewandte Forschung mitzugestalten und voranzutreiben.
Begleitung während der Promotion – und darüber hinaus
Inzwischen gibt es drei weitere Forschende, die über das PKSH an der TH Lübeck promovieren: Ruben Schlonsak und Marco Gabrecht werden betreut von Prof. Dr.-Ing. Denys Matthies, Fabian Hettler promoviert bei Prof. Dr. rer. nat. Dipl. Phys. Tim Jürgens. Weitere werden folgen: Die Entwicklung und Unterstützung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses liegt uns am Herzen
, sagt Dr. Katrin Blankenburg, Leitung der Stabsstelle Hochschulentwicklung und Referentin für strategische Projekte und Wissenschaftlichen Nachwuchs. Promotionsvorhaben werden bei uns vom ersten Interesse bis zum Abschluss der Promotion begleitet.
Passgenaue Fortbildungen und Angebote zur Netzwerkpflege sorgen dafür, dass die Promovierenden sich nicht im Forschungs-Dickicht verlaufen – und auch nach dem Abschluss einen guten Wissens-Weg finden. Neben einer Karriere in der Wirtschaft lockt hier vor allem der Weg zur Professur. Wir werden die Chance, die das neue Promotionsrecht uns bietet, nutzen
, sagt Blankenburg.
Hintergrund: Das Promotionskolleg Schleswig-Holstein
Das Promotionskolleg Schleswig-Holstein (PKSH) ist ein Zusammenschluss von sieben staatlichen Hochschulen des Landes:
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Universität zu Lübeck
- Europa-Universität Flensburg
- HAW Kiel
- Hochschule Flensburg
- Fachhochschule Westküste
- Technische Hochschule Lübeck
Ziel des Kollegs ist es, im Rahmen hochschulübergreifender Forschungskooperation qualifizierte Promotionsmöglichkeiten zu schaffen. Damit haben seit 2025 Professor*innen der TH Lübeck die Möglichkeit, Promotionen auch erstverantwortlich zu betreuen und zu begutachten. Eine Promotion am PKSH ist derzeit im Rahmen der drei Forschungsteams Wirtschaft, MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und Innovation in Sozialer Arbeit und Kindheitspädagogik möglich.






