Safer Internet Day 2021

Über 50 Interessierte lauschten dem Vortrag der TH Studierenden Antje Hänzelmann und Michael Georg Schmidt

WhatsApp, Telegram und co: die TH Studierenden Michael Geord Schmidt und Antje Hänzelmann informierten am Safer Internet Day über sieben Messengerdienste. Foto: TH Lübeck

WhatsApp, Telegram und Co: die TH Studierenden Michael Geord Schmidt und Antje Hänzelmann informierten am Safer Internet Day über sieben Messengerdienste. Foto: TH Lübeck

„Wir freuen uns, dass Sie es trotz des üppigen Schneefalls heute zu uns geschafft haben und sich für unser Thema Messenger interessieren“, sagt Michael Georg Schmidt am Dienstagabend, 09. Februar, und begrüßt die über 50 Zuhörerinnen und Zuhörer im BigBlueButton Konferenzsystem der TH Lübeck.

Wissen ist Macht

Schon der britische Philosoph Francis Bacon, der im 16. und 17. Jahrhundert lebte, schuf die Grundlage für den Satz: Wissen ist Macht.

Mit diesem Satz beginnt Schmidt den Vortrag und spannt den Bogen zur heutigen Informationsgesellschaft: „Viele Messenger sind definitiv zu neugierig. Sie wollen immer mehr über uns wissen und Wissen ansammeln und damit auch Macht über uns – die Nutzer – zu Stande bringen“. Welche Auswirkung die Neugier der Messengerdienste hat, verdeutlicht der IT-Sicherheit (ITS) Student mit einem Beispiel aus den Vereinigten Staaten. „Was dort passiert ist, ist unter anderem möglich gewesen, weil die Menschen über Messenger beeinflusst worden sind", stellt Schmidt fest.  

Sieben Messenger: drei sehr gut, zwei mittelmäßig bis schlecht, zwei bedenklich

Insgesamt stellen die Studierenden am Safer Internet Day 2021 sieben Messengerdienste vor. Um eine Vergleichbarkeit zu schaffen, haben sie sich die Messenger unter Gesichtspunkten angeschaut wie: Ist eine anonyme Nutzung möglich? Gibt es eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung? Wie gehen die Unternehmen mit den Metadaten um?

Zunächst beleuchten die IT-Experten den Messenger Discord, der vor allem bei Studierenden sehr beliebt ist. Allerdings schneidet Discord sehr schlecht ab, besonders durch die massive kommerzielle Nutzung sämtlicher Nutzerdaten. Der Open Source basierte Dienst Element, welcher auch an der TH Lübeck allen Beschäftigten und Studierenden zur Verfügung steht, ist deutlich sicherer. Michael Georg Schmidt und Antje Hänzelmann listen den Dienst auf den zweiten von sieben Plätzen in ihrem Abschlussranking. Sie loben das Konzept und ebenso, dass der Dienst über die Server der TH Lübeck läuft.

Ein Wechsel von WhatsApp zu Signal

Am besten schneidet der Messenger Threema ab. Dieser kostet einmalig bis zu 3,99 Euro und kann ein Leben lang genutzt werden. „Threema nutzt eines der momentan sichersten Verschlüsselungsverfahren“, resümiert die Medieninformatik Studentin Anjte Henzelmann. Der Dienst funktioniert auch ohne Telefonnummer und E-Mailadresse und sichert somit eine anonyme Nutzung.

Die beiden Studierenden freuen sich zudem über die Entscheidung vieler WhatsApp Nutzer:innen, die zu Signal wechseln. „Gerade im beruflichen Kontext raten wir von WhatsApp oder dem Facebook Messenger ab“, sagt Hänzelmann. Discord und Telegram werden von den Studierenden mit einem warnenden Rot versehen. Sie missbrauchen massiv Nutzerdaten für die kommerzielle Verwendung und ermöglichen keine Privatsphäre. Telegram speichert die Daten auf unbekannte Zeit.

Viel positive Resonanz

Aufgrund des positiven Feedbacks sind bereits weitere Veranstaltungen mit Antje Hänzelmann und Michael Georg Schmidt in Planung. Zudem erweitert sich das Team um die ITS-Studentin Patrycja Kupiec. Thema des nächsten Vortrags wird voraussichtlich sicheres E-Mailing sein.

Weitere Informationen

Der Power-Point Vortrag von Antje Hänzelmann und Michael Georg Schmidt zum Download.