Bildung und Data Science: TH Lübeck bekommt zwei neue KI Professuren

Künstliche Intelligenz nimmt weiter Fahrt auf: Land fördert zwölf neue KI-Professuren in Kiel, Lübeck, Heide und Flensburg

Die "KI-Nase" kann Kaffee und Whiskey am Geruch erkennen. Foto: Olaf Malzahn

Die "KI-Nase" kann Kaffee und Whiskey am Geruch erkennen. Foto: Olaf Malzahn

Die Künstliche Intelligenz (KI) nimmt deutlich weiter an Fahrt auf: Mit zwölf neuen KI-Professuren an den Hochschulstandorten in Kiel, Lübeck, Flensburg und Heide wird die Zukunftsfähigkeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Schleswig-Holstein weiter gestärkt. Das Land stellt dafür in den kommenden fünf Jahren insgesamt neun Millionen Euro bereit. Ministerpräsident Daniel Günther und Wissenschaftsministerin Karin Prien stellten die Pläne am 8. Februar in Kiel vor.

Der Vizepräsident für Studium und Lehre der TH Lübeck Prof. Dr. Henrik Botterweck zeigt sich begeistert über den Zuwachs an der Hochschule: „Für uns bieten die zwei KI-Professuren für Data Sciences und Bildung die Chance, ‚intelligente‘ Datenverarbeitung fachübergreifend und über die TH Lübeck hinaus als selbstverständliches Querschnittsthema in der Anwendung und Bildung zu gestalten. KI soll den Menschen und ihrer unmittelbaren Lebenswelt dienen – dafür setzen wir uns zusammen mit unseren Partnern am Hanse Innovation Campus, der Lehrerbildung an den Universitäten und vielen Unternehmen ein."

Innovationsstärke des Landes langfristig fördern

„Dass das Land zwölf neue Lehrstühle für ein thematisch spezielles Topthema zur Verfügung stellt, hat es bislang noch nicht gegeben. Für das Land und für die Hochschulen ist das eine große gemeinsame Kraftanstrengung“, sagte Günther. Er zeigte sich davon überzeugt, dass sich die Investition auszahlen werde: „Die Landesregierung hat das Thema Künstliche Intelligenz in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Jahren mit viel Energie vorangetrieben. Die zwölf neuen KI-Professuren sollen ein Antreiber sein für die Entwicklung der Hochschulen, für die außeruniversitäre Forschung und für die Zukunftsbranchen des Landes“, so der Ministerpräsident. Ohne KI-Kompetenzen würde die Innovationsstärke des Landes langfristig massiv leiden: „Das bedeutet, dass die Landesregierung das Thema KI auch in Zukunft weiter unterstützen wird.“

Genau dafür habe das Land bereits das KI-Sondervermögen eingerichtet, aus dem Aufbauprojekte wie der KI-Transfer-Hub, das KI-Ökosystem in Lübeck oder das KI-Datencampus in Kiel gefördert würden. Aber auch die langfristig angelegten KI-Maßnahmen in der beginnenden EFRE-Förderperiode - wie das KI-Anwendungszentrum oder der Digital Learning Campus – ließen sich mit den Professuren sehr gut verknüpfen.

Besondere Schwerpunkte zeichnen Schleswig-Holsteins KI Professuren aus: einer davon an der TH Lübeck

„Besonders hat mich gefreut, dass bereits in der Konzeption der Professuren eine hohe Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft gelungen ist, denn an den Konzepten für die KI-Professuren haben sich sowohl außeruniversitäre Forschungseinrichtungen als auch sehr viele Unternehmen beteiligt, für die KI-Kompetenzen schon heute überlebenswichtig sind“, sagte Prien. Die Ministerin hob hervor, dass zwei der zwölf Professuren der Bildungsforschung gewidmet sind. „Sie können die Frage beantworten, wie wir über Learning Analytics in Zukunft mit Datenanalyse und KI schneller und besser lernen werden. Oder wie „Edutechs“ und damit KI-gesteuerte Hilfsmittel wie Augmented Reality, Robotik und Plattformen auch in Unterricht und Studium eingesetzt werden können.“ Schleswig-Holstein setze sich damit und mit weiteren strategischen Projekten wie dem geplanten Digital Learning Campus Schleswig-Holstein an die „Spitze der Lernforschung in Deutschland“.

Auswahlverfahren und Schwerpunkte

Nach festgelegten Kriterien haben die staatlichen Hochschulen im vergangenen Jahr ihr Interesse an Stellen für KI-Professuren bekundet. Es gab in einem ersten Schritt 22 Bewerbungen der Hochschulen. Nach einem hochschulöffentlichen Austausch wurden final 15 Bewerbungen von sechs Hochschulen für diese Stellen eingereicht und vom Institut für Innovation und Technik aus Berlin (iit) -  einem Unternehmen des VDI/VDE, das im Bereich KI und Bildung auch als Projektträger des Bundesforschungsministeriums aktiv ist - bewertet. Letztlich wurden davon zwölf Bewerbungen ausgewählt. Dabei sei, so Ministerin Prien, ein besonderer Mix gelungen sowohl zwischen anwendungsorientierten und Forschungsprofessuren als auch zwischen den erklärten Zukunftsbranchen für die Entwicklung des Landes.

Die sechs W2- und sechs W3-Professuren an den Hochschulstandorten Flensburg, Kiel, Heide und Lübeck werden über fünf Jahre gefördert mit der Vorgabe, dass die Hochschulen die Professuren danach übernehmen. Gefördert werden jeweils die Personalkosten und eine Pauschale für eine sachliche und personelle Ausstattung. Ministerin Karin Prien: „Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und schreiben die Stellen schnellstmöglich aus. Unser Ziel ist es, dass bereits ab dem Wintersemester 2022/23 ausgewiesene Expertinnen und Experten für KI an unseren Hochschulen lehren.“

Schleswig-Holstein habe gute Karten im Wettbewerb um die besten Köpfe. „Wir bieten zukünftigen Professorinnen und Professoren ein überzeugendes Gesamtpaket aus Ausstattung, Kooperationen mit Wirtschaft und Forschung und Unterstützung durch ein landesweites KI-Netzwerk“.

Weitere Informationen

Die Pressemitteilung des Ministerpräsidenten und der Wissenschaftsministerin

Medienbericht SAT.1 an der TH Lübeck ab Minute

Medienbericht RTL an der TH Lübeck ab Minute 12:20

Medienbericht NDR Schleswig-Holstein Magazin ab Minute 23:22 und Kurzbericht KI an der TH Lübeck