Schülerinnen entdeckten die faszinierende Welt der Technik

42 – die Antwort auf alles? In diesem Fall ja! Am Mädchen-Zukunftstag besuchten 42 Mädchen die TH Lübeck, um spannende Experimente zu machen und vielleicht sogar ihren zukünftigen Beruf im MINT Bereich zu finden.

Die Schülerin Greta schaut sich durch das Mikroskop Hefezellen an. Foto: TH Lübeck

„Die Milch muss zwischen 30 und 36 Grad Celsius haben“, sagt Annette Leonards. Foto: TH Lübeck

Luißa füllt Milch in einen Messbecher. Die Aufgabe: Schokobrötchen selber backen! Foto: TH Lübeck

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – kurz MINT. In diesen Bereichen liegt der Frauenanteil noch bei unter 40 Prozent . Ein Zustand, der durch den Girls‘ Day verändert werden soll. Und das erfolgreich: 42 Prozent der Teilnehmerinnen haben nach dem Girls Day Lust, später in dem Bereich, in dem sie den Girls Day gemacht haben, zu studieren.

Die über vierzig Schülerinnen entdeckten an der TH Lübeck neue Welten: in insgesamt vier Themenbereichen konnten sie sich schlau machen, Technologien ausprobieren und Fragen stellen. Wie kann ich Sonne, Wind und Wärme schlau nutzen? Wie baue ich eine KI selber? Was ist eine Hefezelle? Was gibt es für Werkstoffe und was kann ich damit machen?

Mit Lebensmitteln haben sich 12 Schülerinnen am Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften (AN) beschäftigt. Sie konnten durch das Mikroskop sehen, wie eine Hefezelle aussieht und wie sie im Vergleich zu einem Haar aufgebaut ist. Mit der Diplom Ingenieurin Annette Leonards probierten sie zusammen aus, welche Temperatur Milch haben muss, damit sich die Hefe „besonders wohlfühlt“. Die Antwort: „Die Milch muss zwischen 30 und 36 Grad Celsius haben“, sagt Leonards.

Wie sie eine KI selber „bauen“ können, haben 12 weitere Mädchen bei Prof. Jürgen Tchorz gelernt. Man nehme: einen Mikrocontroller und motivierte Schülerinnen, die ihn mit Daten füttern, indem sie eine Geste in Dauerschleife wiederholen. So wie zwölfjährige Jalda, die den Mikrocontroller mit einem Gummiband an ihre Hand geschnallt hat.

Der Mädchen-Zukunftstag

Bundesjugendministerin Lisa Paus: „Für welche Berufe sich junge Menschen entscheiden, hat viel damit zu tun, welche Chancen sie haben, eigene Erfahrungen zu machen. Ich möchte alle Mädchen und Jungen ermuntern, mutig ihre Talente zu erforschen – frei von überholten Ideen zu Geschlechterrollen im Beruf. Mädchen können beispielsweise erleben, dass sie in technischen Berufen erfolgreich sein können und Jungen dürfen kreative oder sorgende Seiten entdecken, indem sie am Aktionstag praxisnah Berufe kennenlernen. Der Girls'Day und Boys'Day kann so ein Schritt sein zu mehr gelebter Vielfalt im Beruf.“

20.000 Aktionen und mehr als 160.000 Plätze: das boten Unternehmen und Institutionen am diesjährigen Girls'Day und Boys'Day bundesweit an – so viele Möglichkeiten für eine interessengeleitete und klischeefreie Berufs- und Studienorientierung wie noch nie zuvor. Darunter auch die TH Lübeck. Der JuniorCampus der TH Lübeck koordinierte den Tag und eröffnete damit noch mehr Kindern die Chance auf ein Erlebnis im MINT-Bereich.

Am Girls'Day und Boys'Day bekommen Jugendliche Einblicke in Berufe, in denen Frauen und Männer bislang unterrepräsentiert sind. Für Unternehmen und Institutionen ist der Aktionstag eine Möglichkeit, den Nachwuchs praxisnah zu fördern und für das eigene Themenfeld zu begeistern. Die Aktionstage setzen einen wichtigen Impuls gegen gängige Geschlechterstereotype und sorgen dafür, dass junge Menschen ihr Berufs- und Studienwahlspektrum erweitern.

Der Aktionstag Girls'Day wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Seit 2011 fördert das BMFSFJ auch den Aktionstag Boys'Day.