Unser Aufenthalt an der Virginia Tech im Rahmen eines Fulbright Stipendiums

Ein Erfahrungsbericht von den TH Lübeck Studierenden Michelle Müller, Wirtschaftsingenieurwesen und Mika Bättjer, Stadtplanung.

Ein Mann und eine Frau stehen nebeneinander und halten jeweils ein Zertifikat in der Hand

Mika Bättjer und Michelle Müller zeigen ihre Fulbright Zertifikate. Foto: privat

Hier sieht man eine große weiß-graue Kuppel und einen blauen Himmel im Hintergrund

Das U.S. Capitol. Foto: privat

Eine Gruppe von jungen Menschen vor dem Weißen Haus

Stipendiat*innen vor dem weißen Haus. Foto: privat

Auf dem Foto sieht man das Washington Monument mit dem See davor

Das Washington Monument. Foto: privat

Auf dem Foto sieht man viel grünen Rasen, as Drillfield auf dem Campus der Virginia Tech

Das Drillfield auf dem Campus der Virginia Tech. Foto: privat

Auf diesem Bild sieht man ein Baseball Feld

Ein Besuch bei einem Baseball-Spiel durfte nicht fehlen. Foto: privat

Auf diesem Bild sieht man ein Football Stadion

Besichtigung des Lane Football Stadiums. Foto: TH Lübeck

Hier sieht man einen Wasserfall, der in einem Becken mündet, in dem Menschen schwimmen

Cascades Falls Trail. Foto: privat

Mit Michelle Müller (Wirtschaftsingenieurwesen im 7. Fachsemester) und Mika Bättjer (Stadtplanung im 5. Fachsemester) durften in 2023 zwei Studierende der Technischen Hochschule Lübeck an einem Fulbright Summer Institute in den USA teilnehmen. In Workshops, Seminaren sowie Ausflügen erlebten die beiden Lübecker gemeinsam mit 28 Studierenden aus ganz Deutschland den Studienalltag einer amerikanischen Hochschule, die Hauptstadt Washington D.C. und den Bundesstaat Virginia.

Das von der Virginia Tech ausgerichtete Summer Institute ,,Communication Across Disciplines - New Approaches for Applied Sciences‘‘ verfolgte einen interdisziplinären Ansatz, um die kommunikativen Kompetenzen der Studierenden zu erweitern und zu vertiefen. Das Ziel war dabei, dass die Teilnehmenden komplexe fachliche Inhalte persönlich, direkt, verständlich und einfühlsam vermitteln können.

Michelle Müller sagt zum Programm in den USA:

„Das Summer Institute hat mir viele gute Techniken und Fähigkeiten vermittelt, die mich im Arbeitsleben und Studium weiterbringen.“

Dazu ergänzte Mika Bättjer:

„Ich möchte die vielen neuen Kontakte und Eindrücke, die ich durch das Programm gewonnen habe, nicht mehr missen.“

Beide können ihre Kommilitonen nur ermuntern sich für solche Austauschprogramme und Stipendien zu bewerben. Ihr Erfahrungsbericht:

Anreise und Aufenthalt in Washington D.C.

Gut vorbereitet durch ein Online-Meeting im Vorfeld machten sich alle Teilnehmenden von Frankfurt am Main 9,5 Stunden auf den Weg haben nach Washington D.C. Durch den Empfang des Programmkoordinators Robert Emmett und der Lehrenden der Virginia Tech fühlten wir uns nach dem Flug sofort willkommen. In den folgenden vier Tagen konnten wir die Hauptstadt Washington D.C. erkunden. Auf der Agenda standen unter anderem eine Trolley Tour, das Weiße Haus, das U.S. Capitol, das Washington Monument, das National Museum of the American Indian, das Smithsonian National Museum of African American History and Culture und vieles mehr. Insgesamt waren die Tage in Washington sehr lehrreich und aufregend. Auffällig war, dass die Hauptstadt sehr repräsentativ angelegt ist und über viele Denkmäler verfügt, die den Ereignissen der US-Historie gewidmet sind. Besonders sehenswert fanden wir das World War II Memorial, das Lincoln Memorial, sowie das Martin Luther King Jr. Memorial. Auch Probleme in der Stadt wie Obdachlosigkeit und Plastikmüll haben uns nachdenklich gemacht. Gleichzeig machte uns die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen neugierig, mehr über den normalen Alltag der Amerikaner zu lernen.

Leben an der Virginia Tech

Von Washington D.C. aus, ging es für uns in die vier Stunden entfernte Stadt Blacksburg im Südwesten des US-Bundesstaats Virginia. Hier ist die Virginia Tech beziehungsweise das Virginia Polytechnic Institute and State University, wie sie mit vollem Namen heißt, lokalisiert. Mit knapp 45.000 Einwohnern ist Blacksburg im Gegensatz zu Washington D.C. eher eine Kleinstadt, aber hat dank des Campus mit circa 23.000 Studierenden und der schönen umgebenden Natur trotzdem viel zu bieten. Der Campus ist aufgeteilt in einen akademischen Teil, einen Teil, in dem Sportaktivitäten stattfinden und einen Teil, in dem die Dorms (Wohnheime) sind. In der Mitte des Campus ist ein riesiges Grasfeld, ein sogenanntes Drillfield auf dem die Cadgets trainieren und Veranstaltungen stattfinden. Charakteristisch für den ganzen Campus ist zudem eine Neo-Gotische Architektur und Fassaden mit „Hokie-Stone“, einem extra für die Universität lokal in den Appalachen gewonnener Stein. Fast wie eine eigene Stadt hat die Virginia Tech auch ihre eigene Polizeistation, ihr eigenes Kraftwerk und einen kleinen Flughafen. In unserer Zeit auf dem Campus hat uns auch die Dining Hall 2 – eine von acht Mensen auf dem Campus – begleitet. Untergebracht wurden alle Teilnehmenden in einem Dorm, wodurch wir auch die Möglichkeit hatten, mit dort lebenden den US-Studierenden ins Gespräch zu kommen.

Communicating Across Disciplines – der Kurs

An mindestens drei Tagen pro Woche wurden wir in den Theaterräumen des Theater 101 von unseren Lehrenden Daniel Bird Tobin, Carrie Kroehler und Patty Raun durch ganz verschiedene Aufgaben, Herausforderungen und Methoden geleitet. Dabei standen nicht Vorlesungen, sondern das Lernen aus und Reflektieren über Erfahrungen im Vordergrund. Begonnen hat der Kurs in der ersten Woche u. a. mit einem Collaborative Community Agreement über die Zusammenarbeit im Kurs und ganz individuellen Vorstellungen. In der zweiten Woche dachten wir uns vor allem ein kurzes Theaterstück zu einem gesellschaftlichen Thema aus und führten es vor den anderen Teilnehmenden auf. Dabei trainierten wir vor allem unsere Improvisation und positive Reaktion. In der dritten Woche drehte sich alles um individuelle TED-Talks, die ein wichtiges Thema behandeln sollten und aufgezeichnet wurden. Wir verfeinerten und probten zuerst die Talks, bevor wir sie den Teilnehmenden präsentierten und zuletzt gemeinsam auf einer Leinwand ansahen. Dies verbesserte unsere Abläufe sowie Einschätzungen beim Halten von Präsentationen.

Gruppenzusammenhalt, Freizeit und Sport

Die Gruppe war durch die unterschiedlichen Hintergründe, Studiengänge sowie Persönlichkeiten sehr stark aufgestellt und ergänzte sich gut. Das kompakte Programm und die räumliche Nähe führte zudem dazu, dass schnell ein Gruppengefühl entstand und man sich schnell kennen sowie schätzen lernte. In unserer Freizeit konnten wir dann Angebote der Tutoren und Angebote der Virginia Tech wahrnehmen. So organisierten die Tutoren für uns die Möglichkeit nach Salem zu fahren, um ein Baseballspiel samt Burger und Hotdogs hautnah mitzuerleben. Auch hinter die Kulissen des 65.000 Zuschauer fassenden Lane Football Stadiums (Universitätsfoodball) durften wir schauen. Darüber hinaus hatten wir die Möglichkeit auf dem New River Tubing zu machen (Sich auf einem Reifen treiben lassen) und die atemberaubende Natur am Cascades Falls Trail zu erleben.
An der Virginia Tech durften wir die großzügigen Grünanlagen (mit Glühwürmchen), Gemeinschaftsräume und das breite Sportangebot mit Fitnessstudio, Schwimmhalle, Boulderhalle, Volleyballplätzen sowie Fußballplätzen nutzen. Um den Abend ausklingen zu lassen, bietet Blacksburg zudem viele kleine Bars und die Möglichkeit Billard sowie Darts zu spielen.

Wir danken Fulbright Germany, dass sie mit ihrer Förderung dieses großartige Programm möglich gemacht haben sowie uns mit der Teilnahme eine tolle Erfragung, neue Fähigkeiten und wichtige Kontakte ermöglicht hatten. Wir danken auch dem sehr engagierten, motivieren, nachsichtigen, smarten Team der Virginia Tech. Go Hokies und auf Wiedersehen! 


English Version

This year two students from Lübeck University of Applied Sciences, Michelle Müller (7th semester industrial engineering) and Mika Bättjer (5th semester urban planning), participated in a Fulbright Summer Institute in the USA. In workshops, seminars and excursions, the two students from Lübeck, together with 28 students from all over Germany, experienced the everyday life of an American university, the capital Washington D.C. and the state of Virginia.
The Summer Institute "Communication Across Disciplines - New Approaches for Applied Sciences" organized by Virginia Tech pursued an interdisciplinary approach in order to broaden and deepen the students' communicative skills. The goal was to enable participants to communicate complex professional content in a personal, direct, understandable and empathetic manner.

Michelle Müller said of the program in the U.S.:

"The Summer Institute gave me a lot of good techniques and skills that will help me in my working life and studies."

Mika Bättjer added:

"I wouldn't want to miss the many new contacts and insights I gained through the program."

Both can only encourage their fellow students to apply for such exchange programs and scholarships. Their experience report:

Arrival and stay in Washington D.C.

Well prepared by an online meeting in advance, all participants made their way from Frankfurt am Main 9.5 hours to Washington D.C. Through the reception of the program coordinator Robert Emmett and the teachers of Virginia Tech we felt immediately welcome after the flight. In the following four days we were able to explore the capital Washington D.C.. The agenda included a trolley tour, the White House, the U.S. Capitol, the Washington Monument, the National Museum of the American Indian, the Smithsonian National Museum of African American History and Culture, and much more. Overall, the days in Washington were very informative and exciting. What was striking was that the capital city is laid out in a very representative manner and has many monuments dedicated to events and people in U.S. history. We found the World War II Memorial, the Lincoln Memorial, and the Martin Luther King, Jr. Memorial particularly worth seeing. Problems in the city such as homelessness and plastic waste also made us reflect. At the same time, the openness and friendliness of the people made us curious to learn more about the normal everyday life of Americans.

Life at Virginia Tech

From Washington, D.C., we went to Blacksburg, a town four hours away in the southwest of the U.S. state of Virginia. Virginia Tech, or Virginia Polytechnic Institute and State University, as it is called in full, is located here. With a population of just under 45,000, Blacksburg is rather a small town in contrast to Washington D.C., but still has a lot to offer thanks to its campus of about 23,000 students and the beautiful surrounding nature. The campus is divided into an academic part, a part where sports activities take place and a part where the dorms are. In the middle of the campus there is a huge grass field, a so-called drill field, where the Cadgets train and events take place. Characteristic for the whole campus is also a neo-Gothic architecture and facades with "Hokie-Stone", a stone mined locally in the Appalachian Mountains especially for the university. Almost like a city of its own, Virginia Tech also has its own police station, power plant and small airport. During our time on campus, we were also hosted by Dining Hall 2, one of eight dining halls on campus. All participants were accommodated in a dorm, which also gave us the opportunity to talk to the US students living there.

Communicating Across Disciplines - the course

For at least three days a week, we were guided through a wide variety of tasks, challenges, and methods by our instructors Daniel Bird Tobin, Carrie Kroehler, and Patty Raun in the theater spaces of Theater 101. The focus was not on lectures, but on learning from and reflecting on experiences. The course began in the first week with, among other things, a Collaborative Community Agreement about how to work together in the course and very individual introductions to each other. In the second week, we mainly thought up a short play on a social topic and performed it in front of the other participants. In doing so, we mainly trained our improvisation and positive reaction. The third week was all about individual TED Talks, which were to be about an important topic and recorded. We first refined and rehearsed the talks before presenting them to the other participants and finally watching them together on a big screen. This improved our processes as well as assessments when giving presentations.

Group bonding, leisure and sports

The group was very strong due to the different backgrounds, fields of study as well as personalities and complemented each other well. The compact program and the close proximity also meant that a group spirit quickly developed and we quickly got to know and appreciate each other. In our free time, we were able to take part in the offers of the tutors and offers of Virginia Tech. For example, the tutors organized a trip to Salem for us to experience a baseball game up close, complete with burgers and hot dogs. We were also allowed to look behind the scenes of the 65,000-seat Lane Football Stadium (university foodball). In addition, we had the opportunity to go tubing on the New River (float on a tire) and experience the breathtaking nature at the Cascades Falls Trail.

At Virginia Tech we were allowed to use the spacious green areas (with fireflies), common rooms and the wide range of sports offered with gym, swimming hall, bouldering hall, volleyball courts as well as soccer fields. To round off the evening, Blacksburg also offers many small bars and the possibility to play billiards and darts.
We thank Fulbright Germany for making this great program possible with their funding, as well as allowing us to have a great experience, new skills, and important contacts. We also thank the very dedicated, motivating, forgiving, smart team at Virginia Tech. Go Hokies and auf Wiedersehen.

Fördermöglichkeiten Auslandsaufenthalt

Fulbright Fördermöglichkeit