Startschuss für KI.SH: Das Netzwerk für gebündelte Expertise bei der Umsetzung von KI-Projekten

Minister Dirk Schrödter und Staatssekretär Guido Wendt sagten am 06. Dezember 2023 eine Förderung in Millionenhöhe zu. TH Lübeck steuert Expertise in KI in der Anwendung bei und erhält zwei Millionen Euro Förderung.

vier Menschen stehen in festlicher Kleidung nebeneinander.

Prof. Niklas Beuter, Prof. Monique Janneck, Vizepräsident Jochen Abke und Prof. André Drews vertreten die TH Lübeck bei der Förderbescheidübergabe. Foto: Jochen Abke

11 Menschen stehen in einer Reihe vor einem Banner

Die Projektpartner*innen freuen sich über die Förderung, unter anderem Prof. Dr. Monique Janneck von der TH Lübeck. Foto: Justus Kornath, WTSH

Ein Mann vor einer Präsentation

Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei (Bild) und Guido Wendt, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, sagten am 06. Dezember 2023 die Förderung in Millionenhöhe zu. Foto: Justus Kornath, WTSH

viele Menschen in einer Gruppe

Geballte Expertise. Foto: Justus Kornath, WTSH

Unternehmen im echten Norden bei der Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in neue oder bestehende Arbeitsabläufe begleiten und dadurch die Verbreitung von KI-Initiativen in Schleswig-Holstein fördern: Das ist das Ziel des offenen Netzwerks KI.SH, einer starken Vereinigung des KI-Transfer-Hubs SH und KI-Anwendungszentrums SH. Am Mittwoch, 06. Dezember 2023, erhielt das Netzwerk zum Startschuss vom Land eine Förderzusage in Höhe von insgesamt rund 17 Millionen Euro.

Wissen und Expertise für die Beratung KI-interessierter Unternehmen

In Schleswig-Holstein haben sich zwei führende Akteure unter dem Namen KI.SH als offenes Netzwerk zusammengeschlossen, um die Herausforderung der Unternehmen anzugehen: Der KI-Transfer-Hub SH und das KI-Anwendungszentrum SH. Ihr Ziel ist, Unternehmen für das Thema KI zu sensibilisieren, sie beim effektiven Einsatz zu beraten und maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Herausforderungen zu entwickeln. Sie bieten ein umfassendes Leistungsportfolio, das sowohl für den Einstieg in die KI als auch den Ausbau von KI-Expertise geeignete Inhalte und Formate liefert. Darüber hinaus beraten die Partnerinnen und Partner interessierte Betriebe und Institutionen auch hinsichtlich geeigneter Fördermöglichkeiten.

17 Millionen Euro Förderung

Das Projekt KI.SH erhält eine Förderung von rund 17 Millionen Euro, finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes Schleswig-Holstein. Die Unterstützung erstreckt sich über einen Zeitraum von fünfeinhalb Jahren, beginnend im Juli 2023 und endend im Dezember 2028. Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, und Guido Wendt, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, sagten am 06. Dezember 2023 die Förderung in Millionenhöhe zu und kennzeichneten damit den offiziellen Start von KI.SH.

Empfängerinnen sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) als Trägerin des KI-Anwendungszentrums SH und die WTSH - Wirtschaftsförderung und Technologietransfer GmbH als Trägerin des KI-Transfer-Hubs SH. Dirk Schrödter betonte, wie wichtig der Zusammenschluss und jetzige Startschuss des KI-Transfer-Hubs SH und des KI-Anwendungszentrums SH zu KI.SH sind.

Ohne den Einsatz und die Anwendung von neuen Technologien wie KI werden Unternehmen künftig im Markt nicht bestehen können. Als Landesregierung wollen wir besonders die vielen kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein fit für KI machen, die Erkenntnisse aus der Wissenschaft anwendungsorientiert zu ihnen bringen und damit auch den Digitalstandort Schleswig-Holstein stärken. Dies ist ein wichtiger Teil unserer KI-Strategie, sagt Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. Für eine erfolgreiche digitale Transformation braucht es starke Netzwerke wie KI.SH. Zugleich haben wir mit KI.SH eine Marke geschaffen, unter der wir unsere KI-Aktivitäten bündeln und über die Landesgrenzen hinaus noch sichtbarer machen können.

Der KI-Transfer-Hub SH konzentriert sich darauf, vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg in die Welt der künstlichen Intelligenz zu erleichtern. Das Ziel des Hubs ist, Firmen aus verschiedenen Branchen bei der Entwicklung maßgeschneiderter, innovativer KI-Lösungen zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen werden Daten und Prozesse ausgewertet, praxisorientiert mögliche Anwendungen der KI bewertet und – unter Einbindung der Partner des KI-Anwendungszentrums –Machbarkeitsstudien durchgeführt. Der Ausbau und die Pflege des KI-Ökosystems, das die gewonnenen Erkenntnisse aus den Projekten sichtbar macht und als Schau- und Marktplatz für Best-Practice-Beispiele dient, gehören ebenso zu den Aktivitäten des Hubs.

Das KI-Anwendungszentrum SH wurde von Hochschulen des Landes ins Leben gerufen. Es fungiert als Treiber für Innovationen und als Plattform für technologische Entwicklung. Die primäre Aufgabe des Zentrums ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, wissenschaftliche Forschung in der KI in speziell angepasste Lösungen zu überführen, KI-Forschende im Land zu vernetzen und Know-how zu transferieren. Unternehmen sollen dabei befähigt werden, KI-Technologien nicht nur anzuwenden, sondern diese auch selbstständig weiterzuentwickeln.

Unter den beteiligten Hochschulen engagiert sich auch die Technische Hochschule (TH) Lübeck, die im Vorhaben mit rund zwei Millionen Euro unterstützt wird. Expertise tragen die Kompetenzzentren CoSA (Communications – Systems – Applications) und ISy (Institut für Interaktive Systeme) sowie die Fachgruppe KIA (Künstliche Intelligenz in der Anwendung) bei, die die KI-bezogenen Forschungs- und Transferaktivitäten der Hochschule interdisziplinär bündeln. Auch die neu geschaffenen Professuren für KI und Data Science (Prof. Niklas Beuter) sowie KI und Bildung (Prof. Sebastian Hobert) werden in diese Strukturen eingebunden. Jochen Abke, Vizepräsident für Studium und Digitalisierung der TH Lübeck dazu: Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften liegt unser Schwerpunkt im Projekt darin, KI in die Anwendung zu bringen, Nutzer*innen zu beraten und zu unterstützen. Wir kümmern uns um die Anwendung von KI in verteilten Systemen und dem Internet of Things sowie um den Einsatz von KI in interaktiven Systemen. Ein Fokusthema wird Edge AI sein.

Zentrale Anlaufstelle für KI

Die Fusion der Akteure KI-Transfer-Hub SH und KI-Anwendungszentrum SH etabliert KI.SH als eine zentrale Anlaufstelle für fundiertes Fachwissen in diversen Bereichen der Künstlichen Intelligenz. Guido Wendt fügt hinzu: Unsere Vision zielt darauf ab, Unternehmen und Einzelpersonen in Schleswig-Holstein zu inspirieren, eigene KI-Ideen und KI-Projekte in die Tat umzusetzen. KI.SH bündelt technische Expertise, Praxisorientierung und wirtschaftliches Know-how. Unser Ziel ist es, Akteurinnen und Akteure in Schleswig-Holstein noch gezielter und effizienter bei der Implementierung und Anwendung von KI-Technologien zu unterstützen.

Brücke zwischen akademischer Förderung und praktischer Anwendung

Sowohl die CAU als auch die WTSH sind überzeugt, dass das Angebot, welches KI.SH für Unternehmen und Institutionen bereithält, auf großen Anklang stoßen wird. Prof. Dr. Simone Fulda, Präsidentin der CAU erklärt: Wir sind ein offenes Netzwerk, das Unternehmen und Institutionen unabhängig von ihrem technischen Wissensstand in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz unterstützt. Für die zukunftsfähige Entwicklung von Schleswig-Holstein wird diese passgenaue Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft von großer Bedeutung sein.Die WTSH begleitet bereits seit Jahren die Gründung junger Technologieunternehmen und den Ausbau der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der in Schleswig-Holstein ansässigen Unternehmen. Dr. Hinrich Habeck, Geschäftsführer der WTSH fügt hinzu: Mit KI.SH öffnen wir ein neues Kapitel in der Förderung Künstlicher Intelligenz. Unser Ziel ist es, eine Brücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung zu schlagen, um so die Innovationskraft im Mittelstand zu stärken und Schleswig-Holstein als KI-Standort weiter auszubauen.

Projektpartnerinnen des KI-Anwendungszentrums SH

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Universität zu Lübeck
Fachhochschule Kiel
Technische Hochschule Lübeck (Horst Hellbrück (Projektleitung), Monique Janneck (Teilprojektleitung), Niklas Beuter (KI Professur), André Drews (als Sprecher der Fachgruppe KIA))
Hochschule Flensburg
Fachhochschule Westküste