Geldpolitisches Fachwissen aus Lübeck international gefragt

TH Lübeck als Co-Ausrichter der "5th Conference on Austrian Economics" in Madrid

Prof. Dr. Leef H. Dierks. Foto: TH Lübeck

Nachdem im vergangenen Jahr noch auf ein virtuelles Format ausgewichen werden musste, findet am 28. und 29. Oktober 2021 die nunmehr fünfte „Conference on Austrian Economics“ in Madrid statt.

Seit ihrer ersten Auflage im Jahr 2017 ist Dr. Leef H. Dierks, Professor für Internationale Kapitalmärkte am Fachbereich Maschinenbau und Wirtschaft, Initiator und Co-Organisator dieser hochkarätig besetzten internationalen Konferenz. Wie bereits in den Jahren zuvor werden Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft über geldtheoretische und -politische Sachverhalte debattieren.

„Der abrupte Anstieg der Inflationsrate in den vergangenen Monaten und das trotz diverser wirtschaftspolitischer Stimuli verhaltene Wirtschaftswachstum in der Eurozone werfen natürlich die Frage nach einer Reaktion der EZB auf“, so Dierks. „Doch wird es dazu kurzfristig nicht kommen können; der EZB sind schlicht die Hände gebunden“ führt der Lübecker Experte für internationale Kapitalmärkte weiter aus.

„Was, wenn die geldpolitischen Instrumente, die der Zentralbank zur Verfügung stehen, nicht mehr ausreichen? Und was, wenn die fiskalpolitischen Maßnahmen die Staatsverschuldung zwar weiter massiv erhöhen, ansonsten aber wirkungslos verpuffen?“ so seine Fragen, die sich vor dem Hinblick auf den Fortbestand der Eurozone in ihrer jetzigen Form immer dringender stellen. Dierks freut sich auf eine engagierte Debatte und verspricht sich interessante Anregungen für etwaige Lösungsansätze.  

Unterstützt wird Dierks von seiner Doktorandin Sonja Tiggelbeck (M.A.), die in Madrid Forschungsergebnisse zu der Post-Rationalen Entscheidungsfindung auf den Geld- und Kapitalmärkten präsentieren wird. Ihre Forschung beinhaltet unter anderem die Frage, welche Rolle mentale und soziale Komponenten beim Wertpapierhandel spielen und was sich daraus für Kleinanleger ergibt. Antonia Lüdtke (B.Sc.), Studierende im Master Betriebswirtschaftslehre an der TH Lübeck, wird vor Ort die Frage danach beantworten, in welchem Maß die seitens der EZB seit 2009 verfolgte Geldpolitik die Finanzmarktstabilität nachhaltig zu beeinflussen vermochte bzw. zu weiteren Ungleichgewichten führte.