Masterstudierende der TH Lübeck liefern Impulse zur Umgestaltung der mittleren Wallhalbinsel – Vielfalt in den Gesamtkonzeptionen

Anfang März 2020 berichteten die Lübecker Nachrichten über frische Ideen für die Lübecker Wallhalbinsel von Masterstudierenden der Technischen Hochschule Lübeck.

TH-Austauschstudentin Asmae Maachi fokussiert auf kulturelle Begegnungsstätten in ihrem Entwurf „Green Bubbles“

TH-Austauschstudentin Asmae Maachi fokussiert auf kulturelle Begegnungsstätten in ihrem Entwurf „Green Bubbles“.

Foto: W. Maxwitat

In dem Artikel ging es um ein Studienprojekt, das 21 Masterstudierende des 1. Semesters des Studiengangs Städtebau/ Ortsplanung von ihrem Professor Achim Laleik als Aufgabenstellung bekamen. Sie sollten sich Gedanken machen über ein Gesamtentwicklungskonzept für die Lübecker Wallhalbinsel. Am Ende des Wintersemesters sollten die Gedanken und Ideen in entsprechenden Entwürfen für die Überplanung der Mittleren Wallhalbinsel vorliegen.

Vor dem Hintergrund, dass Fachleute aus der Architektur das immense Entwicklungspotenzial der Wallhalbinsel in einer architektonisch, städtebaulichen Gesamtbetrachtung gewürdigt wissen wollten, kam es auf Anregung des Lübecker ArchitekturForums und der Vermittlung von Professor Laleik dazu, dass sich die Studierenden an die Entwurfsarbeiten zur Umgestaltung der mittleren Wallhalbinsel machen durften.
Das ArchitekturForumLübeck e.V. ist ein offener, unabhängiger Zusammenschluss von Fachleuten aus der Architektur, der Stadtplanung, der Soziologie, der Denkmalpflege und interessierten Bürger*innen. Das Forum engagiert sich mit diesem fachlich diversen Potential für die Baukultur in der Hansestadt Lübeck.
„Die Entwürfe sollen hier einen Ideenbeitrag liefern. Mit dem Forum als qualifiziertem Gremium arbeiten wir (TH Lübeck) gerne im Städtebau zusammen. Wir sehen das als einen Beitrag, den die Hochschule mit ihren Möglichkeiten für die Stadt und die Stadtentwicklung leisten kann“, sagte Architekturprofessor Laleik über das praxisnahe Projekt für die Studierenden.

Laleik hatte in seiner Aufgabenstellung den Studierenden keinerlei Beschränkungen vorgegeben und völlig freie Hand für die Entwürfe gelassen. „Es gab keine Einschränkungen“, so Laleik, „Sie sollten einfach Ideen entwickeln und diese in Plan und Modell darstellen.“ Für die angehenden Stadtplaner*innen und Architekt*innen hieß das, entwerfen, ohne Rücksicht auf finanzielle und politische Machbarkeit nehmen zu müssen.
Nach einem Semester intensiver Arbeit, war es dann soweit. Die Studierenden konnten ihre Entwürfe und Modelle einem fachkundigen Publikum präsentieren, die im Ergebnis sehr verschieden und vielfältig waren und somit für anregende Diskussionen sorgten.  
Die Ideen der Teams reichten von viel Grün bis hin zu baulicher Verdichtung, etwa mit einem Wissenschaftszentrum, einem Food Court oder einem Gebäude für Existenzgründungen, ergänzt mit Freiflächen für Entspannung, Aufenthaltsmöglichkeiten mit einem kulturellen Treffpunkt oder einem kleinen Theaterplatz. Auch die urbanen Ansätze fehlten nicht. So gab es Entwürfe für private Wohnmöglichkeiten mit Quartiersgaragen oder/ und Parkhäusern, einem Verwaltungszentrum, einer städtischen Wandelhalle oder einer Sporthalle.

Bei allen Arbeiten war klar zu erkennen, dass sich die Studierenden intensiv mit den Ansätzen der Stadt, den Fragen nach einer attraktiven Umgestaltung sowie mit zeitgemäßen architektonischen Ansprüchen auseinandergesetzt hatten. Das haben auch die Verantwortlichen des Architekturforums anerkannt und sich am Ende der Präsentationen mehr als zufrieden über die Ergebnisse gezeigt. In diesem Sinn äußerte sich der Vorsitzende des Architekturforums Norbert Hochgürtel: „Interessant sind für mich … die analytischen Gedanken der Studierenden. Die Fragen unserer Zeit waren in jeder Arbeit enthalten.“

Der Austausch zwischen dem ArchitekturForum und den Studierenden der TH Lübeck war in jedem Fall ein gelungener Auftakt und gab ausreichend Impulse für weitere Gespräche, wenn es in der Zukunft um die Umgestaltung der Wallhalbinsel geht.