Wer bestimmt den Sound von Babygläschen?

Wer bestimmt, wie sich ein Babygläschen anhören soll? Wer macht es möglich, dass Menschen auf der einen Seite vor zu viel Lärm geschützt werden, auf der anderen Seite ihnen das „Hören“ erst möglich wird? Hörakustikerinnen und Hörakustiker!

Caroline studiert Hörakustik und war besonders vom "AMSA" Praktikum begeistert. Foto: TH Lübeck

Alina fasziniert die Vielfalt, die im Studiengang Hörakustik angeboten wird. Foto: TH Lübeck

Luca hat im Vergleich zu seiner Ausbildung noch viel im Bereich der Signalverarbeitung dazugelernt. Foto: TH Lübeck

An der Technischen Hochschule Lübeck können ausgebildete Hörgeräteakustiker:innen ihre Leidenschaft für das Hören weiter ausbauen und den Geräten, die sie in ihrer Ausbildung tagtäglich nutzen, technisch auf den Grund gehen. Nach sechs Semestern sind die Studierenden ausgebildete Fachkräfte, die sich in den unterschiedlichsten Branchen verwirklichen können. Sei es in der Hörgeräteindustrie, im Sounddesign oder auch der Bau- und Raumakustik.

Auf dieses breite Spektrum bereiten sich die Studierenden in den praxisorientierten Kursen vor. Neben den naturwissenschaftlichen Grundlagen bekommen sie einen bunten Baukasten an technischen Fähigkeiten an die Hand. Sie lernen eigenhändig zu programmieren, erfahren wie Signale verarbeitet werden und führen eigene audiologische Messungen durch.

Vielfalt hören

Wie muss ein Hörgerät technisch ausgestattet sein, damit es den Menschen bestmöglich helfen kann? Nur eine von vielen Fragen, mit denen sich die Studierenden der Hörakustik an der TH Lübeck beschäftigen. Im ersten Semester lernen sie die Grundlagen kennen: von Mathematik, über Physik, Elektrotechnik bis hin zu Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre und technischem Englisch. In den weiterführenden Semestern erfahren die Hörgeräteakustiker:innen wie sie eigenhändig programmieren, Schwingungen und Wellen messen oder auch wie sie digitale Signale verarbeiten können. Die Hörakustik Studentin Alina findet:

…dass von der technischen Ausstattung von Hörsystemen bis hin zum Sounddesign von Babygläsern alles in unserem Studiengang dabei ist.

Hören schon im Kleinkindalter messen

Die wohl beste Möglichkeit das gelernte aus der Vorlesung in die Tat umzusetzen, gibt es für die Studierenden in den zahlreichen Modulen, die sie belegen können. Sei es im Einführungspraktikum Physik, in dem sie sich mit Akustik, Strömungen und Festkörpern beschäftigen, oder im Modul Hörsystemanpassung. In den Laboren der TH Lübeck legen sie selbst Hand an und führen Messungen durch. Der Studentin Caroline hat es ein begleitendes Praktikum besonders angetan:

Besonders interessant fand ich das AMSA (Audiologische Messverfahren, -systeme und Anpassung) Praktikum. Hier haben wir verschiedene audiologische Messungen, unter anderem die BERA (Brainstem evoked response audiometry) Messung kennengelernt.

Bei der BERA oder auch Hinstammaudiometrie kann die Hörfähigkeit von Menschen ermittelt werden. Mit Hilfe von speziellen Messsystemen können die Hörakustiker:innen bereits bei Kleinkindern Hörstörungen entdecken.

Wie kann ein Signal digital verarbeitet und bearbeitet werden? 

Studierende der Hörakustik lernen nicht nur die naturwissenschaftlichen Grundlagen theoretisch zu verstehen, sondern auch wie sie die Messtechniken anwenden müssen, die der aktuelle Standard sind. Aus der Ausbildung bringen die Hörgeräteakustiker:innen bereits einen breiten Erfahrungsschatz mit, wenn es um den Aufbau Anwendung von Hörsystemen geht. Wie die Geräte technisch beschaffen sind und welche Strategien und Funktionsmerkmale die digitale Signalverarbeitung in Hörsystemen braucht, lernen die Studierenden ebenfalls an der TH Lübeck. Der Student Luca bemerkt:

Ich habe zum Beispiel gelernt wie akustische Signale aufgenommen und im Digitalen mit Filtern und anderen Modifikationen bearbeitet werden können.

Die Welt hörbar machen

Sich mit dem Hörsinn zu beschäftigen, ist für die Studierenden mit sehr viel Abwechslung verbunden. Auf die Frage, wie sie die Welt mit ihrem Studium ein bisschen besser machen können, antworten Caroline, Alina und Luca:

Psychoakustik, Hörimplantate, Störgeräuschreduzierung, Raumakustik, Implantatetechnik, Richtungshören, Sounddesign… damit sorgen wir dafür, dass sich die Welt für alle, ein bisschen besser anhört.

Studiengang des Monats: Hörakustik

Auf einen Blick

Studienabschluss

Bachelor of Science, B. Sc.

Regelstudienzeit

6 Semester

Studienbeginn

Jeweils zum Wintersemester

Studienform

Präsenz

Zugangsvoraussetzungen

Allgemeine Hochschulreife/ Abitur oder Fachhochschulreife oder besondere berufliche Qualifikation. Abgeschlossene Lehre im Berufszweig erforderlich.

Zulassungsbeschränkung

Keine.

Safe the Date!

Am 27.04.2022 um 19:00 Uhr findet über das Videokonferenzsystem BigBlueButton der TH Lübeck eine Online-Informationsrunde zum Studiengang Hörakustik

mit Studierenden und Expert:innen aus dem Fachbereich statt. Über diesen Link können Interessierte teilnehmen: bbb.th-luebeck.de/b/alb-wbd-z0v-xfr

Studiengangsleitung

Tim Jürgens
Prof. Dr. rer. nat Dipl. Phys.
Tim Jürgens


Telefon:+49 451 300 5261
Fax:+49 451 300 5512
E-Mail:tim.juergens@th-luebeck.de
Raum:17-0.07