Von Belastungsgrenzen und Meerwasserpumpen - Kompaktwochen thematisieren Nachhaltigkeit im Bauwesen

Vom 30. September bis 11. Oktober 2024 haben sich Erstsemester-Studierende des Fachbereichs Bauwesen ihre ersten Leistungspunkte verdient: in den sogenannten Kompaktwochen hatten sie einen anwendungsbezogenen Einstieg in die Themen ihres Studiengangs.

Viele Studierende stehen mittig im Saal und drumherum stehen die Projekte

Bau-Erstis schauen sich die Projekte ihrer Kommiliton*innen an (Foto: TH Lübeck / Schlundt)

Professor klebt beschriebende bunte Kärtchen an die Wand

Detlef Hau erklärt die Entwicklungen der Aspekte der planetaren Grenzen im Zeitverlauf. (Foto: TH Lübeck / Roessler)

5 Personen stehen auf einer Baustelle und im Hintergrund Sand und Bauzäune

Studierende des Studiengangs Nachhaltige Gebäudetechnik auf Exkursion mit Prof. Christian Blatt (Foto: TH Lübeck / Hartung)

Ein intensiver Einstieg ins Studium 

Bachelor-Studierende der Architektur, des Bauingenieurwesens, der Nachhaltigen Gebäudetechnik und der Stadtplanung lernen in den ersten beiden Wochen ihres Studiums nicht klassisch im Hörsaal, sondern interaktiv in Projekten, Exkursionen, Laborralleys und Campusralleys. So lernen sie ihre neuen Kommiliton*innen besser kennen und gewinnen einen ganzheitlichen Blick auf ihr Studienfach.

Planetare Belastungsgrenzen 

Was haben Klimawandel, Biodiversität, Landnutzung, Süßwassersysteme und neuartige Substanzen mit dem Bauen zu tun? Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich die Studierenden des Studiengangs Bauingenieurwesen. Das Ergebnis: Sehr viel. Beispielsweise sorgt der Abbau von Rohstoffen, wie Sand oder Kalk für einen Verlust von Lebensräumen und ist damit mitverantwortlich für die Verringerung der globalen Waldfächen und der Artenvielfalt bei gleichzeitigem Anstieg von CO2 Emissionen, Süßwasserverbrauch und Kunststoffproduktion. Doch die Studierenden haben es nicht bei einer Problembeschreibung belassen. Lösungsvorschläge, wie Fassaden- und Dachbegrünungen, Verwendung naturnaher Baustoffe und platzsparendes Bauen sollen Abhilfe schaffen. Wie sich Wassernutzung und Co. über die Jahrzehnte entwickelt haben, haben die Studierenden in einem 10 x 3 Meter großem Diagramm dargestellt. „Wir wollten, dass sich die Studierenden bewusst machen, wie es um den Zustand der Erde und unsere Lebensgrundlagen bestellt ist und dass ihre zukünftigen Entscheidungen hinsichtlich Neubau oder Sanierung, Versiegelung oder Renaturierung einen Einfluss auf das große Ganze hat“, sagt Detlef Hau, der das diesjährige Angebot für den Studiengang geplant hat. 

Die Ergebnisse ihrer Arbeiten können noch bis zum 29. Oktober 2024 im Bauforum besichtigt werden. Am 29. Oktober 2024 stellen Studierende das 10x3 Meter große Diagramm um 19:00 Uhr vor, beim Start der Vortragsreihe Bauwesen.  

Haus ohne Heizung 

Und auch die Studierenden des Studiengangs Nachhaltige Gebäudetechnik beschäftigten sich damit, wie sie Umwelt und Klima durch eine möglichst kluge Bauweise schonen können: Ihre Aufgabe bestand darin, eine Box aus Pappe 30 x 30 cm zu erstellen und mit verschiedenen Materialien zu dämmen. Dabei kamen herkömmliche Dämmstoffe, aber auch nachwachsende Rohstoffe wie z.B. Moos und Schafwolle zum Einsatz. Im Anschluss haben sie die Wärmeverluste einer ungedämmten Box mit einer gedämmten verglichen. Ergänzend zum Praxisprojekt konnten die Studierenden bei Exkursionen neue Technologien besichtigen: Beispielsweise schauten sie sich in Neustadt in Holstein eine neue Heizzentrale mit Meerwasserwärmepumpe der Stadtwerke an.